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Presse

03.05.2021 | Offenbach Post

Dietzenbacher Vereine vor großen Problemen – „Kinder leiden extrem“

Anna Scholze und Barbara Scholze

Dietzenbach - Es ist bereits das zweite Jahr. Das zweite Jahr in dem die Dietzenbacher am 1. Mai mit so manch lieb gewonnener Tradition brechen mussten. Und auch auf die übliche Vatertagstour muss verzichtet werden. Das schmerzt nicht allein die Kreisstädter, sondern hat erhebliche Konsequenzen für die Gastronomen und für die Vereine. „Mit der Bewirtung am Vatertag haben wir immer einen Teil unserer Einnahmen für das gesamte Jahr generiert“, sagt Oliver Weck, Vorsitzender der Tell-Schützen.

Denn es seien meist zwischen 3 000 und 5 000 Euro zusammengekommen. Dass dem Verein diese Summe nun erneut entgeht, bringe ihn allmählich an seine finanziellen Grenzen. „Hinzukommt, dass wir normalerweise am Stadtlauf des Lions Clubs teilnehmen und dort die Leute versorgen“, erklärt Weck. Doch auch der Lauf sei 2020 ausgefallen. „Wir haben derzeit einen Verlust an Einnahmen von 15 000 Euro bei einem Jahresvolumen von 35 000 Euro“, bringt der Vereinschef die Problematik auf den Punkt. Die laufenden Kosten müssten nun über die Rücklagen sowie über Eigenkapital gedeckt werden. „Zudem rufen wir die Mitglieder zu Spenden auf“, so Weck.

Dietzenbach: Anglerverein in finanzieller Not – Vatertag fällt zum dritten Mal aus

Auch der Dietzenbacher Angelsportverein kann eine zusätzliche Finanzspritze gut gebrauchen. „Wir haben einen Aufruf zur Unterstützung direkt an unsere Hütte am Weiher gehängt“, sagt der Vorsitzende Jürgen Weisser. Doch die Reaktionen darauf seien gering. Dabei trifft die aktuelle Situation die Angler besonders hart. „Für uns fällt die Vatertagsveranstaltung zu Himmelfahrt am 13. Mai bereits zum dritten Mal aus“, erklärt Weisser. Bereits im Jahr 2019 musste der Verein aufgrund eines bis heute unaufgeklärten Fischsterbens von seinem gewohnten Angebot zu Vatertag absehen. „Um unsere Ausgaben weiterhin decken zu können, haben wir nun auf die Rücklagen zurückgegriffen, die wir für die Entschlammung des Teiches gebildet hatten“, erläutert der Vereinsvorsitzende.

Wie es für den Angelsportverein weitergehen soll, kann er nicht sagen. “Wir können nur abwarten, wie sich das Ganze entwickelt“, so Weisser. Doch es gebe noch genügend Müll, den der Verein entsorgen könne, fährt er mit sarkastischem Unterton fort. Es komme regelmäßig vor, dass die Menschen die Natur am Angelweiher genießen, diese jedoch nicht so hinterlassen, wie sie sie vorgefunden haben. „Das Problem ist, dass wir unser Gelände nicht absperren“, erläutert Weisser weiter.

Wegfall der Vatertags-Veranstaltung bringt Vereine in Dietzenbach um Einnahmen

Neben unliebsamen Überraschungen, wie über das Gelände verstreuter Unrat, führe das auch dazu, dass die Angler an Vatertag keine Alternative wie etwa „Backfisch to go“ anbieten könnten. „Da unser Areal frei zugänglich ist, können wir nicht dafür sorgen, dass etwa die Abstandsregeln eingehalten werden“, sagt Weisser.

Auch die Tell-Schützen und der Geflügelzuchtverein können anstelle ihres sonst üblichen Programmes keine Alternativen anbieten. Gerade die „Hühner“ zählten in pandemiefreien Zeiten für viele Dietzenbacher zu den wichtigsten Anlaufstellen. Nun fehlt auch dort mit dem erneuten Ausfall der Feiertags-Veranstaltung eine beträchtliche Summe an Einnahmen. Um die regelmäßig anstehenden Rechnungen dennoch bezahlen zu können, hatte der Geflügelzuchtverein Corona-Hilfen beantragt. „Doch das deckt die laufenden Kosten nicht“, sagt Klaus Buchsbaum, Vorsitzender der Züchter. Deshalb hoffe der Verein, dass im Oktober Veranstaltungen wieder möglich sind.

Corona-Pandemie macht Regelbetrieb für den FC Dietzenbach unmöglich

Was die anhaltende Corona-Pandemie für die Fußballer bedeutet, schilderten Vertreter des FC Dietzenbach anlässlich eines Treffens mit Abgesandten der SPD. Ausgestattet mit einem Gutschein und bunten Bällen hatte die Partei dem Verein Glückwünsche zu seinem 50. Geburtstag überbracht. „Es ist eine enorme Integrationsleistung, die sie in all den Jahren hier vollbracht haben“, lobte Ahmed Idrees, der Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten.

Indes betonte FC-Vorsitzender Michael Wieck die Schwierigkeiten der aktuellen Zeit: „Ein Regelbetrieb ist für unsere Fußballer schon lange nicht mehr möglich, es kommen laufend neue Regelungen und wir wissen manchmal nicht mehr, wie wir das noch stemmen sollen.“ Jugendkoordinator Thomas Münch ergänzte: „Vor allem die Kinder leiden extrem, man merkt ihnen wirklich an, dass sie nicht mehr in gewohnter Weise rauskommen.“ SPD-Fraktionschef Idrees versprach, sich auch in diesem Jahr für eine zusätzliche coronabedingte Vereinsförderung einzusetzen.