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Presse

13.03.2017 | 5/17

Sieling will Amt verteidigen.

Daniel Untch / Offenbach Post

Egelsbach - 200 Gäste aus der SPD, Vereinen und anderen Parteien, ein prominenter Redner, dessen Ansprache von den Anwesenden mit viel Applaus bedacht wird, eine bedeutende Ankündigung des Bürgermeisters und zum Abschluss stilecht roter Heringssalat – das Heringsessen der SPD im Bürgerhaus kann als rundum gelungener Abend bezeichnet werden. Von Daniel Untch

Aus lokaler Sicht dabei am wichtigsten: Jürgen Sieling wird sich zur Wiederwahl stellen. Seit 20. Juni 2012 ist Jürgen Sieling Chef der Verwaltung; er hatte sich zuvor in der Stichwahl gegen Harald Eßer (Grüne) durchgesetzt und damit Rudi Moritz beerbt. In rund einem Jahr nun sind die Egelsbacher erneut aufgerufen, den Bürgermeister zu wählen – und seit dem Heringsessen ist es öffentlich: Sieling möchte weitermachen. Die Mitgliederversammlung hat dies bereits abgesegnet. Und die Ankündigung ruft bei den anwesenden Genossen jede Menge Applaus und positive Reaktionen hervor.

Bei der Traditionsveranstaltung im Jubiläumsjahr – der Egelsbacher Ortsverein wird 125 Jahre alt – geht es aber nicht nur um lokale Themen. Hauptredner ist der hessische SPD-Vorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel. Ebenfalls mit von der Partie sind sein Landtagskollege Corrado di Benedetto und der Bundestagsabgeordnete Jens Zimmermann. Tuna Firat möchte ihm im September dorthin folgen; der SPD-Kandidat für den Kreis Offenbach ist gekommen, um sich den Egelsbacher SPD-Mitgliedern zu zeigen.

„Ich erlebe derzeit viele volle Säle“, berichtet Schäfer-Gümbel und fährt fort: „Das ist ein gutes Zeichen, dass unsere Demokratie lebendig ist.“ Zum Jubiläum des Ortsvereins bleibt ein kurzer Blick auf die lange Geschichte der SPD natürlich nicht aus; Schäfer-Gümbel betont aber: „Ich möchte die Zeit heute Abend nutzen, um nach vorne zu schauen.“ Denn in diesen Tagen müsse es um Orientierung gehen. Zum Themenfeld „Zukunft der Arbeit“ verweist er auf die dramatischen Veränderungen, die die technische Entwicklung in den Bereichen Kommunikation und Arbeitswelt ausgelöst hätten. Diese ließen sich selbstverständlich nicht aufhalten, daher sei es wichtig, dafür zu sorgen, dass die Menschen ihnen folgen könnten und die Beschäftigung gesichert werde. Mit Blick auf den Klimawandel stellt er die großen Veränderungen heraus, die insbesondere auf die Automobilindustrie zukommen werden. Auch hier betont Schäfer-Gümbel: „Wir müssen die Menschen dazu befähigen, diese Veränderungen zu meistern, und ihnen zeigen, dass sie damit nicht allein gelassen werden.“ Das hieße, das Konzept „fordern und fördern“ ernst zu nehmen.

Auch die Globalisierung bringe selbstverständlich Herausforderungen und Veränderungen mit sich. „Wir müssen dafür sorgen, dass die demokratisch legitimierte Politik diese gestaltet und nicht die Marktmächte“, ruft er den Zuhörern entgegen. Um Fluchtursachen wirksam zu bekämpfen, müsse man die globale Wirtschaft fair gestalten. Zudem warnt er vor einer Rüstungsspirale und betont die Notwendigkeit des Dialogs. Angesichts komplexer Konfliktkonstellationen stellt er klar: „Aufgeben ist keine Option.“ Europa sieht Schäfer-Gümbel angesichts all dieser Themen als Teil der Lösung und nicht Teil des Problems.

Ohne einen Blick auf den Rechtspopulismus geht es an diesem Abend leider, aber völlig zu Recht, nicht. So mahnt Schäfer-Gümbel: „Wir müssen wieder mehr miteinander streiten, aber in der Sache und respektvoll im Umgang miteinander.“ Dabei gehe es darum, Kompromisse zu schließen, was keineswegs verächtlich sei, wie es die Rechtspopulisten oft darzustellen versuchten. Daher fordert er die Anwesenden abschließend auf: „Mischen Sie sich ein.“ Nach den vielen Worten lassen sich alle Anwesenden Heringssalat und Wurstplatte schmecken und freuen sich auf die kommenden Monate. Denn, wie Schäfer-Gümbel zuvor gesagt hat: „Die SPD ist derzeit die Partei der guten Laune.“

www.op-online.de/region/egelsbach/spd-heringsessen-egelsbach-sieling-will-verteidigen-7681079.html